Der 2021 in die Wege geleitete Prozess der Neuakkreditierung aller privaten Schulen in Peru unter angepassten gesetzlichen Vorgaben, führt aktuell und mit Sicherheit auch nach dem geplanten Abschluss im Jahre 2025 zu erheblich höheren Betriebskosten der Schule Yachay. Es drängt sich also eine Standortbestimmung und ein strategisch klar definiertes Vorgehen auf.
Für die Jahre 2023/2024 und 2025 hat die Schule Yachay als bisher anerkannte Institution eine vorläufige Betriebsbewilligung erhalten und wird ihre Verantwortung gegenüber den Schülerinnen und Schüler und deren Familien wahrnehmen. Das Einhalten der für die Bewilligung nötigen Grundbedingung bedeuten nicht zuletzt viele Zusatzarbeiten und zeitliche Mehrbelastung für die Lehrpersonen und die Direktion.
Auch der Förderverein teilt die Verantwortung für die Kinder und Familien in Ocopilla und setzt alles daran, für die Übergangszeit bis 2025 die nötigen finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen.
Bis Ende 2024 muss die Finanzierung überdacht und neu bewertet werden. Die Schule Yachay prüft deshalb Möglichkeiten eines Unterstützungsabkommens mit dem Staat und/oder privaten Institutionen in Peru. Der Förderverein seinerseits evaluiert Möglichkeiten einer längerfristigen Zusammenarbeit mit privaten und öffentlichen Institutionen in der Schweiz.
Spätestens 2025 muss ein definitiver Entscheid über die Zukunft des Projekts Yachay – mit einer für den Förderverein tragbaren und gesicherten Finanzierung – gefällt werden. Dabei soll offen bleiben, ob die Unterstützung an die Kinder aus wirtschaftlich und sozial am stärksten benachteiligten Familien im Armenquartier Ocopilla weiterhin durch eine Primarschule aufrecht erhalten werden kann oder ob andere Formen, wie zum Beispiel die Einrichtung eines ausserschulischen Bildungs- und Betreuungszentrums in Betracht gezogen werden sollen.
Wir sind zuversichtlich, dass es auf die eine oder andere Weise auch langfristig möglich sein wird, die Kinder von Ocopilla auf der Suche nach Zukunftsperspektiven zu unterstützen.
Wie bereits in früheren Beiträgen erwähnt, kommen auf die Schule Yachay und unseren Verein im laufenden Jahr grosse finanzielle Herausforderungen zu.
Dabei handelt es sich einerseits um die Erneuerung der 10jährigen Infrastruktur der Informatik und um die technische Ausrichtung der Schulzimmer, welche in Zusammenhang mit der gezielten Anwendung der neuen elektronischen Hilfsmitte im neuen peruanischen Lehrplan vorgesehen ist. Die Kosten belaufen sich auf CHF 48’000.
Andererseits steht bei uns seit längerer Zeit der Ausbau der Schule durch ein 3. Stockwerk mit einer neuen und sicheren Schulküche und einem Gemeinschaftsraum an.
Beide Projekte zusammen kommen uns gemäss Budget auf fast 90’000 Franken zu stehen. Zwar haben wir bereits Rückstellungen in der Grössenordnung von knapp 25’000 Franken getätigt, aber der verbleibende Betrag von ungefähr 65’000 Franken sprängt unsere finanziellen Möglichkeiten.
Wie bereits im Adventsbrief erwähnt, können und wollen wir die grossen Mehrkosten im Budget 2019 nicht auf unsere spendetreuen Mitglieder und Freunde abwälzen. Wir gelangen deshalb in diesem Jahr an verschiedene Stiftungen und Förderstellen und hoffen so, mit konkreten Spenden für die beiden Investitionsprojekte oder mit Einmalspenden zur Deckung der allgemeinen Unterrichtskosten, den Mehraufwand 2019/2020 bewältigen zu können.
Aktueller Stand der Projekte
Von den beiden Investitionsprojekten steht zur Zeit klar das Informatikprojekt im Vordergrund, welches bereits realisiert wurde. Bezüglich des Ausbaus des 3. Stockes liegt noch kein definitives Budget vor, aber die administrativen Vorbereitungen laufen gut und wir rechnen mit einer möglichen Realisierung Ende 2019 / Anfang 2020. Dies allerdings nur, wenn wir das nötige Geld bis dahin zusammenbringen.
Wir stellen deshalb in diesem Beitrag nur das Informatikprojekt etwas genauer vor.
Informationen zum Informatikprojekt
Seit der Aufnahme des Schulbetriebs an der Schule Yachay haben wir an unserer Schule neben dem Unterricht in den allgemeinen Fächern und Hauswirtschaft/Handarbeit immer auch grossen Wert auf eine gute Ausbildung in den Fächern Informatik und Englisch gelegt. Gerade weil unsere Schülerinnen und Schüler aus Familien stammen, die auf Grund der finanziellen Situation kaum Zugang zu Informatik haben, ist es uns wichtig, in der Schule einen guten Informatikunterricht anzubieten. Den Kindern wird ein vernünftiger und sinnvoller Umgang mit Computer und Internet vermittelt. Ausserdem sollen vermehrt auch Lernsoftwares eingesetzt werden, was speziell auch beim Erlenen von Englisch einen grossen Nutzen bringt (Hörverständnis, Aussprache). Die entsprechenden Kenntnisse helfen, unseren Schülerinnen und Schülern breitere Zukunftsperspektiven zu eröffnen.
Die zehnjährige Infrastruktur muss deshalb jetzt erneuert werden
Im letzten Jahr wurde mit der Planung begonnen. Dabei war es uns wichtig , auf eine möglichst aktuelle Technologie zu setzen, um auch langfristig über eine gute und funktionierende Infrastruktur zu verfügen. Gleichzeitig mit dem Ersatz der Geräte sollte auch eine Vernetzung der PCs und eine pädagogisch sinnvolle Neugestaltung der Raumaufteilung erfolgen, welche den Einsatz des Computers auch in anderen Fächern ermöglicht.
Daraus ergab sich die folgende Budgetierung:
Im einem zentralen Dokument der peruanischen Bildungsbehörden wird bezüglich der Informatikausbildung an den Schulen verlangt, dass künftig die sogenannten TICs (Tecnologías de la información y de la comunicación) in alle Fächern in den Unterricht einbezogen werden. Neben dem neu gestalteten Informatikraum, der teilweise zwar auch für den Unterricht in den anderen Fächern genutzt werden kann, müssen deshalb auch bei der Infrastruktur der übrigen Unterrichtszimmer Investitionen getätigt werden.
Es ist vorgesehen, unsere drei Klassenzimmer mit einem leistungsfähigen Laptop (für die Lehrpersonen) und guten Projektionsmöglichkeiten auszurüsten. Gleichzeitig wird die Beleuchtung auf LED umgestellt und es wird ein qualitativ gutes Audiosystem installiert.
Die Gesamtkosten für die beiden Teilprojekte im Bereich Informatik belaufen sich somit auf CHF 48‘000.—
Aktueller Stand, 30. März 2019
Der Erweiterungsbau soll nach Möglichkeit bis 2020 realisiert werden. Das Teilprojekt Informatik wurde im Februar 2019 ausgeführt.
Der Auftrag wurde dank der klar günstigsten Offerte an unseren ehemaligen Informatiklehrer (Elvys) vergeben. Er kennt die Bedürfnisse der Schule genau und hat in der Zwischenzeit in Lima eine Firma für die Installation von Informatikstrukturen und Netzwerken gegründet. Elvis verfügt ausserdem über ein Diplom für die Ausbildung von Lehrkräften im Bereich ICT-gestützter Unterricht und ist somit Garant für eine gute Einführung der Lehrpersonen in den Gebrauch der neuen Ausrüstung. Die neue Infrastruktur steht seit Beginn des neuen Schuljahres am 1. März 2019 bereit und kann von den Kindern und den Lehrpersonen genutzt werden.
Hier einige Bilder vom 4. und 5. Februar
Finanzierung
Der Betrag von 48’000 Franken konnte vom Förderverein bereits nach Peru überwiesen werden. Allerdings ist daraus eine Unterdeckung von gut 30’000 Franken in den Rückstellungskonten für den Schulbetrieb 2019 und bei den Rückstellungen für den Bau des 3. Stockwerks entstanden. Um die Kosten für den Schulbetrieb 2019 und die Rückstellungen für 2020 sicherzustellen, sind wir auf Spezialspenden entweder direkt zu Gunsten der Investitionen oder dann zu Gunsten des Schulbetriebs angewiesen.
Aktuell haben wir mit verschiedenen Förderstellen diesbezüglich Kontakt aufgenommen und hoffen, auf diese Weise die aktuellen Mehrbelastungen bewältigen zu können. Ein wenig Entlastung ergibt sich durch die Möglichkeit, die Realisierung des Erweiterungsbaus auf das Jahr 2020 zu verschieben.
Informationen zur finanziellen Situation findest du unter den folgenden Link: