Tag der Kinderrechte im Kindergarten Neuheim

Seit einigen Jahren wird der Tag der Kinderrechte auch im Kindergarten von Karin Baur thematisiert.

Der Condor, der Puma und die Schlange streiten sich um ein Stück Pouletfleisch. Dank der Hilfe von Yaku, der die Schule Yachay besucht, können sich die drei Streithähne einigen und geben das Stück Fleisch schliesslich dem kleinen Jungen im Hintergrund, der es nötiger braucht als sie.
Anhand dieser Geschichte lernten die Kinder die wichtigsten Kinderrechte kennen.

Kleber der verschiedenen Kinderrechte

Danach konnten sie auf einem Parcours das Gelernte anwenden. An den verschiedenen Posten beschäftigten sie sich mit den Kinderrechten, durften die entsprechenden Sticker auf ihrer Mappe platzieren und die verschiedenen Bilder ausmalen.

Die Kinder machten trotz hohen Anforderungen gut mit und zeigten sich danach sehr zufrieden mit ihren Resultaten. Als Belohnung bekamen sie am Schluss Schokoladekugeln, die ihren mitgebrachten Znüni etwas versüssten.

Mein ganz spezieller Dank gilt den aufgestellten Kindern und natürlich ihrer engagierten Lehrerin Karin Baur, die mir jedes Jahr Zeit für das Thema der Kinderrechte zur Verfügung stellt, damit die Kinder einen ersten Eindruck erleben dürfen und sich in der Folge mit der Situation der benachteiligten Kinder in anderen Ländern wie Peru auseinandersetzen können.

Simone Gysi

Eine berührende Geschichte

Es gibt (unerwartete) Momente und Erlebnisse im Leben, die uns inne halten lassen, unser Herz berühren und uns tief beeindrucken.

Dies ist die selbst gebastelte Spardose eines afrikanischen Jungen, der als Waise seit einiger Zeit in einer geschützten Institution in der Schweiz wohnt. Er hat seiner verstorbenen Mutter versprochen, dass er irgendeinmal, wenn er über etwas Geld verfüge, andere Kinder unterstützen werde. Regelmässig hat er in den vergangenen Monaten einen Teil seines kleinen Taschengelds in die Spardose gelegt und erfüllt jetzt sein Versprechen mit einer Spende zugunsten der Kinder in Huancayo.

In der Büchse befinden sich 104 Franken, die der Junge auf dem Bild fein säuberlich und konzentriert gruppiert und zählt. Diese 104 Franken decken die Schulkosten für ein Kind während etwas mehr als einem Monat. Ein Monat Schulbildung, auch wenn im Moment das Lernen via Fernunterricht stattfindet, ist gerade in unsicheren Zeiten enorm wichtig und unbezahlbar.

Wir danken dem Jungen von Herzen für seine grossmütige Spende und wünschen ihm viel Glück. Wir hoffen, dass er auf seinem weiteren Weg vielen Menschen begegnen wird, die mit offenem Herzen und offenen Armen auf ihn zugehen und ihn unterstützen werden.

Muito obrigados e tudo de bom! – Herzlichen Dank und mach’s guet!

PS: Der Junge hat angekündigt, dass er weiter sparen werde, um beim nächsten Mal Kinder in seinem Heimatland zu unterstützen.

Eine GV der besonderen Art

Die Generalversammlung unseres Fördervereins ist auch schon wieder Geschichte. Im Zusammenhang mit der Corona-Krise fand diese in schriftlicher Form statt. Die Mitglieder waren aufgerufen worden, uns ihre Stimmabgabe per Mail oder Post zukommen zu lassen. 28 Mitglieder haben davon Gebrauch gemacht. Der Vorstand traf sich am Stichtag, dem 4. Juni 2020 (natürlich mit der nötigen Distanz) zur Auszählung der Stimmen und zur Validierung der Generalversammlung. Alle Traktanden wurden dabei einstimmig gutgeheissen. DasProtokoll der GV 2020 und die entsprechenden Dokumente findest du unter diesem Link.

Ehrung und Verabschiedung unseres langjährigen Vorstandsmitglieds Monika Etter

Im Jahr 2011 durften wir Monika als neues Mitglied unseres Vereins willkommen heissen. Im November des gleichen Jahrs arbeitete sie unentgeltlich für vier Wochen an der Schule Yachay und unterstützte unsere Lehrpersonen in Huancayo mit Rat und Tat.

Monika in Huancayo

An der Generalversammlung 2013 wurde sie mit viel Applaus in den Vorstand gewählt und unterstützt seitdem unseren Einsatz auf vielfältige Art und Weise: an den Neuheimer Weihnachtsmärkten mit ihren himmlischen Quínua-Brötli, in den Vorstandssitzungen mit vielen guten Ideen, pädagogisch-didaktischen Ratschlägen, mit ihrem guten Beziehungsnetz und auch durch persönliche finanzielle Unterstützung.

Im Namen des ganzen Vorstandes des Fördervereins Kinder der Zukunft, der Lehrerschaft und der Schüler des Projekts Niños del Porvenir-Yachay wünschen wir Monika alles Gute, viel Freude an ihren Projekten im Dienst der Jugend und weiterhin viel Energie für die neuen beruflichen und privaten Herausforderungen.

Da war Monika völlig von den Socken, als sie das selbstgestrickte Abschiedsgeschenk von Theres Arnet auspackte. Theres weiss scheinbar, wie man jemanden aus den Socken haut. Die Dinger passten perfekt. So machte sich Monika schnell mit Blumenstrauss und Freiwilligennachweis auf die Socken!

Als Nachfolgerin im Vorstand wurde unser langjähriges Mitglied Susanne Britt-Arnold einstimmig gewählt. Susanne ist ausgebildete Oberstufenlehrerin und Heilpädagogin. Während 5 Jahren unterrichtete Susanne an der Oberstufe Neuheim, danach ging sie für einen mehrmonatigen Freiwilligeneinsatz nach Kenia, und nun ist sie seit längerem als Lehrerin und schulische Heilpädagogin in Rotkreuz tätig. In ihren persönlichen Erfahrungen, die sie in Afrika machen durfte, erlebte sie hautnah die Gegebenheiten und Probleme von Entwicklungsprojekten. Durch ihre berufliche Tätigkeit und ihren persönlichen Erfahrungen wird Susanne sicher wertvolle Inputs geben können. Ausserdem hat Susanne bereits Vorstandserfahrung durch ihre mehrjährige Arbeit in verschiedenen Kommissionen.

Wir danken Susanne herzlich für die Übernahme dieser Verantwortung und ihr Engagement zu Gunsten der Kinder aus Huancayo und freuen uns auf die Zusammenarbeit.

Auch dem ganzen Vorstand gebührt ein grosses und herzliches Dankeschön für die geleistete Arbeit, die tollen Ideen und den guten Teamgeist.

Die Unterstützung kommt gut an

Die Coronakrise trifft auch Huancayo hart. Zur Bewältigung der aussergewöhnlichen Situation haben wir der Schule eine Spezialspende von 5000 Franken überwiesen. Diese kommt gut an ….

Beim Lernen und ….

Seit April ist das Homeschooling an der Schule Yachay via WhatsApp angelaufen. Gemäss den aktuellen Einschätzungen der Schuldirektorin Giovanna funktioniert diese Methode des Unterrichtens sehr gut. Da die Familien das Heim nicht verlassen dürfen, bieten die kurzen Einführungsvideos der Lehrpersonen eine willkommene Abwechslung im relativ trostlosen Alltag. Plötzlich zeigen die Eltern ein starkes Interesse am Lernen ihrer Kinder. Wo vormals wenig Unterstützung vorhanden war, wird nun mit den Kindern gelernt, Übungsmöglichkeiten geschaffen und die Aufgaben auch überprüft. Die stolzen Eltern schicken Fotos der arbeitenden Kinder und ihrer Lernerfolge wiederum via WhatsApp an die Lehrerinnen zurück. Noch nie war das Zusammenleben zwischen Eltern und Kinder so intensiv und bereichernd. Ein grosses Bravo an die Schüler, Eltern und Lehrpersonen!

…. bei der Bewältigung der Alltagssorgen

Einziger Wermutstropfen bilden die Kosten der Handybenutzung. Für viele Familien stellt diese Situation ein zusätzliches finanzielles Problem dar. Mit unserer Spezialspende haben wir die Situation entschärfen können. Jeweils anfangs Monats werden die Handys an der Schule für ca. 6 Franken aufgeladen. Die Eltern kommen dann mit vorgeschriebener Maske an die Schule, stellen sich in die Reihe und warten auf das Lernmaterial für ihre Kinder und aufs Aufladen ihres Handy-Guthabens.

Abstand halten

Das Personal der Schule hat leider auch feststellen müssen, dass viele Familien weder über Geld noch über genügend Nahrungsmittel verfügt. Normalerweise leben sie von ihren oft wenig einträglichen Arbeiten (Verkauf auf der Strasse, Wäsche waschen, Arbeit auf dem Markt etc.), und das mehr schlecht als recht. Deshalb wurde ein Teil der Sonderspende zur Beschaffung und Verteilung von Grundnahrungsmitteln an die Eltern verwendet.

Mit einem Pickup wurden die Lebensmittel eingekauft, an die Schule gebracht, im Innenhof zu „Paketen“ umverteilt – je nach Grösse der Familien – und darauf von einem Familienmitglied abgeholt. Ein solches Paket enthält unter anderem Reis, Teigwaren, Zucker, Mehl und Öl. Gemäss Schulleitung können die Menschen einheimisches Gemüse, Mais und Kartoffeln relativ günstig auf den kleinen Märkten oder im nahe gelegenen Laden einkaufen. Die Eltern zeigten sich sehr erfreut über die gespendeten Nahrungsmittel und die übernommenen Kosten der Handys. Uns ist es wichtig, dass die Familien von Yachay die Solidarität spüren und sich nicht allein gelassen fühlen. Eigentlich hätten viele Peruaner Unterstützung von der Regierung erwarten können, doch arbeitet diese mit Zahlen und Statistiken aus dem Jahr 2015, die leider nicht mehr der Realität entsprechen. So kommt es, dass viele Bedürftige leer ausgehen.