Zwei Unterrichtsprojekte von Giovanna

Gelebte Geschichte in der 5. Klasse

«Wie motiviere ich die Schülerinnen und Schüler der 5. Klasse im Geschichtsunterricht und bringe sie dazu, sich tiefgründig mit der Vergangenheit und Entwicklung ihres Landes auseinanderzusetzen?»

Solche Überlegungen unserer Lehrerin Giovanna waren Ausgangspunkt zu einem fächerübergreifenden Projekt mit Emilia, die das Fach Handwerkliches Gestalten unterrichtet. Dabei sollte es nicht um ein Auswendiglernen von Daten und Fakten gehen, sondern um eine intensive und vor allem nachhaltige Beschäftigung mit historischen Persönlichkeiten und ihrem Wirken.

Die Fünftklässler wählten eine Figur aus der peruanischen Geschichte aus, die ihr persönliches Interesse weckte. Sie recherchierten in Büchern und im Internet über die ausgewählte Person und ihre Zeit und notierten die wichtigsten Informationen. Im Handwerklichen Gestalten zeichneten sie die zur Gestalt passenden Kleidungsstücke und fertigten diese mit Hilfe von Emilia an. Am Schluss präsentierten sie sich vor der Klasse in der Rolle der gewählten Person und begründeten ihre Wahl.

Neben der Freude am Theaterspielen lernten die Schülerinnen und Schüler, welche Hilfsmittel sie für eine gute Recherche benutzen und wie sie die gesammelten Daten für ihre Präsentation umarbeiten konnten. Zusätzlich wandten sie verschiede Argumentations- und Präsentationstechniken an.

An dieses gelungene Projekt werden sich die Jugendlichen noch lange erinnern. 

Einsatz von Puppen und Masken zur Förderung der Sprachkompetenz in der 2. Klasse

Schon seit vielen Jahren benutzt Giovanna mit Erfolg Handpuppen in ihren Klassen. Die «Títeres», wie sie im Spanischen heissen, erleichtern es den Kindern, sich frei und unbeschwert auszudrücken. Einige Handpuppen, die im Unterricht eingesetzt werden, stammen aus dem Kanton Zug. Sie wurden im Jahr 2008 gespendet und von Giovanna bereits an ihrer ehemaligen Wirkungsstätte im Projekt HODEMA eingesetzt.

2008: erster Einsatz im Unterricht

In der Rolle der Puppe fühlen sich die Kinder frei und enthemmt. Sie üben sich in Gesprächsführung, sie diskutieren und argumentieren in ihrer Rolle und haben dabei viel Spass.

Eine andere Spielart wird mit Tiermasken gemacht. Diese werden nach Vorlagen ausgeschnitten und manchmal auch ausgemalt. Beliebt sind die Masken von Tigern, Affen und Vögeln. Beim Geschichten Erfinden und Spielen identifizieren sich die Kleinen vollkommen mit ihren gewählten Tieren. Dann sind sie kaum zu bremsen!

Eine weitere Möglichkeit, die sprachliche Ausdrucksfähigkeit zu verbessern, bietet das Puppentheater. Auch bei dieser Theaterform setzen die Kinder ihre Fantasie ein und zeigen ihre Begeisterungsfähigkeit und Vorstellungskraft. Im Beispiel werden die Abenteuer vom Wolf Rodolfo gezeigt. Schön zu sehen. wie dabei auch eher stille und scheue Kinder aus sich herauskommen und Teil der (Theater)Gruppe werden.

Solche und ähnliche Projekte helfen den Kindern im Sinne der Zielsetzung von Yachay. Im Unterricht möglichst sollen die Kinder mit Spass und Freude möglichst viele positive Selbstwerterfahrungen machen können.

Das ist dir gelungen. Danke Giovanna!

Die fleissige Biene im Schulhof – ein Umweltprojekt der Schule Yachay

Seit Juni steht an unserer Schule eine fleissige Biene. Das peruanische Bildungsministerium sieht vor, dass an allen Schulen Integrative Bildungsprojekte durchgeführt werden. Das Projekt kann jede Schule selber wählen und gestalten. Der von der Schülerschaft gewählte Schülerrat hat sich in Zusammenarbeit mit den beiden für den pädagogischen Bereich und für das Wohlbefinden an der Schule zuständigen Eltern-LeherInnen-Gruppen für ein Umweltprojekt entschieden.

Gemeinsam wurde das Projekt geplant, gestaltet und umgesetzt. Der Bienenkorb im Schulhof steht als sichtbares Symbol dafür. Gemeinsam werden nun fleissig Plastikflaschen gesammelt und Familien und Nachbarn für einen bewussten Umgang mit der Umwelt sensibilisiert.

Der Schülerrat hat dazu ein kleines Werbevideo kreiert:

Hier noch ein paar weitere Bilder:

Oktober – ein Jubiläum – eine Goldmedaille und ein Beitrag aus dem Unterricht

10-jähriges JubilÄum der Schule Yachay

Ein grosses Ereignis war Anfang Oktober das 10-jährige Schuljubiläum

Herzliche Gratulation und grossen Dank an die ganze FAMILIA YACHAYSINA
für diese 10 Jahre!

Die 2-tägigen Festivitäten beinhalteten einen Laternenwettbewerb, einen Festumzug mit anschliessender Chocolatada am Vorabend des Jubiläums und einen Festakt mit Messe und kulturellen Darbietungen aller Klassen am eigentlichen Jubiläumstag, dem 4. Oktober.

Dieses Jahr wurden speziell auch die füheren Schülerinnen und Schüler eingeladen.
So wurde dann auch der Festumzug angeführt
von zwei ehemaligen Schülerinnen und zwei Schülern.

Hier noch einige weitere Bilder von diesem Anlass

Ein regionaler Schachmeister aus unserer Schule

Mitte Oktober freuten wir uns zusammen mit Gabriel aus der 5. Klasse über seinen 1. Rang an den regionalen Schachmeisterschaften.

Herzlichen Glückwunsch, Gabriel!
Zwei Einblicke in den Unterricht der 5. und 6. Klasse

Ende Oktober schickte uns Katia einige Bilder von ihrem Projekt zu den lokalen Kulturen:

Anfang November besuchte sie mit ihrer Klasse eine Ausstellung zur erdkundlichen Urgeschichte:

Plastik zerstört die Umwelt – Tun wir etwas – Brottaschen aus Altmaterial

Letzte Woche hat uns Giovanna Fotos aus einem Umweltworkshop mit den ersten und zweiten Klassen geschickt.

In Perú wird jedes Brötchen in Plastiksäcken verkauft. In der Lektion wurde das Bewusstsein für die Problematik geweckt, dass Plastik nur schwer abbaubar ist und unsere Umwelt belastet. Dann haben die Kinder aus mitgebrachtem Altmaterial für sich und ihre Familien diese schönen Brotsäckchen gebastelt.
Mit Klick auf die Galerie kannst du sie öffnen.

Auch die Kinder der 5. und 6. Klassen nutzen Altmaterial kreativ. Kati darf stolz auf sie sein.

Projekt zur Vielfalt der Regionen

TIm Zusammenhang mit dem peruanischen Nationalfeiertag, präsentierten die 5. und 6. Klasse zusammen mit ihren Eltern und ihrer Lehrerin Kati die kulinarische und kulturelle Vielfalt Perus an einem «Markt der Regionen».

Hier einige Bilder von den Vorbereitung:

Impressionen von den Präsentationen und den StändeN

Klicke auf eines der Bilder, um sie in einer Diashow im Grossformat zu sehen.

Nationalfeiertag – Unabhängigkeit

  1. Im Hinblick auf den Nationalfeiertag (fiesta patrias – 28. Juli) und mit direktem Bezug auf die Unterzeichnung der peruanischen Unabhängigkeitserklärung am 15. Juli 1821, haben die Schülerinnen und Schüler von Yachay den Unabhängigkeitskampf Perús bis zur Unterzeichnung der Erklärung in einem Theaterspiel nachgestellt.

Besuch von Monika Etter in Yachay

Impressionen von meinem Aufenthalt in Huancayo in der Schule Yachay (Monika Etter – November 2011)

Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich die Gelegenheit, nach Peru zu reisen und die Primarschule Yachay in Huancayo zu besuchen. Während etwas mehr als drei Wochen habe ich jetzt die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrerinnen in ihrem Schulalltag begleitet und mitgeholfen, wo man mich brauchen konnte.
Als Gymnasiallehrerin war es für mich natürlich besonders spannend, in einer Primarschule tätig zu sein. Die Kinder kamen unterschiedlich auf mich zu: Einige hatten sofort Vertrauen in mich, andere brauchten länger, um sich an mich zu gewöhnen und sich mit der Idee anzufreunden, dass ich während meines Aufenthaltes hier auch eine ihrer Lehrerinnen sein sollte. Tief beeindruckt bin ich vom Enthusiamsus und der Hingabe der Lehrerinnen und Lehrer, ganz zu schweigen von ihrer Professionalität.
Neben den täglichen Herausforderungen im Schulalltag werden auch spezielle  Anlässe durchgeführt, wie die folgenden Beispiele zeigen:

Freitag, 4. November:

Da die erste nationale Waldwoche begangen wurde, gestalteten die Kinder in der Schule oder zuhause Plakate und Transparente zum Thema Umweltschutz. Die Aufrufe lauteten „Tragen wir Sorge zu unserer Natur“ oder „Holzt die Bäume nicht ab, denn sie spenden Leben“ oder „Das Wasser spendet uns Leben“. Mit diesen Plakaten begaben wir uns am Mittag auf einen Marsch durchs Quartier, um die Bewohner für das Thema zu sensibilisieren. Im Chor riefen die Kinder ihr Motto, um die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich zu lenken.

Weitere Eindrücke

In der Woche vom 7. bis 11. November fanden die monatlichen Examen statt: Jeden Tag schrieben die Schülerinnen und Schüler ihre Prüfungen – und dies natürlich neben dem normalen Unterricht. Einige erbrachten sehr gute Resultate, andere hatten offenbar nicht genügend gelernt. In diesem Punkt gleicht die Schule Yachay einer jeden anderen Primarschule.

Konzentriert an der Prüfung

An einem Dienstag Morgen brachten die Kinder der 1. und 2. Klasse eine Frucht mit, um zu lernen, wie man Fruchtsalat macht. Während sie ihre verschiedenen Aufgaben zum Thema machten, schnitt ich die Früchte – für über dreissig Kinder: Ich kam ganz schön ins Schwitzen! Bis zur grossen Pause war der Fruchtsalat dann aber bereit und wurde genüsslich verzehrt.

Im Moment wird ein Volleyball-Turnier mit einer benachbarten Primarschule organisiert. Dafür kam die Turnlehrerin der anderen Schule zu uns und besprach mit den 5.- und 6.-Klässlerinnen die Spielregeln und die Übungsmöglichkeiten.

Beide Mannschaften wollen gewinnen und sich amüsieren

… und zum Schluss

Mein Aufenthalt hier hat mich sehr beglückt und zufrieden gestellt, denn es ist wunderbar zu sehen, was durch die Gründung dieser Schule ermöglicht und erreicht wurde. Ich hoffe, dass in naher und ferner Zukunft noch viele GönnerInnen und Mäzene den Förderverein „Kinder der Zukunft“ unterstützen werden, denn darin liegt die Chance auf ein besseres Leben für die Kinder aus dem Armenviertel Ocopilla.

Die Kinder sind wirklich unsere Zukunft!

Monika Etter, November 2011